8.12. – Weimar – IN GUTER NACHBARSCHAFT #15

Wassily Kandinsky als Dichter – Musikalische Lesung mit Conny Bauer, Alexander Filyuta und Alexander Graeff

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8. Dezember 2017 – 20:00 Uhr

mon ami (Goetheplatz 11, 99423 Weimar)

Eintritt: 7,-/ ermäßigt 5,- € (nur Abendkasse)

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Das bisher experimentellste Jahr der Lesereihe „In guter Nachbarschaft“ geht am 8.12. in Weimar mit einem echten Höhepunkt zu Ende. Wir wagen einen ersten Ausblick auf das Bauhausjahr 2019 und widmen uns einen Abend lang Wassily Kandinsky, dem Maler, Kunsttheoretiker und – Dichter!

Mit dem Buch „Vergessenes Oval“ machen der Übersetzer Alexander Filyuta und der Herausgeber Alexander Graeff die poetische Seite Kandinskys einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Die Prosagedichte des russischen Künstlers zeigen bereits seinen Weg zur Abstraktion auf literarischer Ebene und dokumentieren die Vielfalt und Geschwindigkeit der Klassischen Moderne. Positionen und Bewegungen, wie der Dadaismus und die Konkrete Poesie werden hier bereits vorweggenommen. In Kandinskys Gedichten kann man der Avantgarde bei ihrer Entstehung zusehen. „In guter Nachbarschaft“ lässt Sie an diesem einzigartigen Abend daran teilhaben.

Filyuta und Graeff präsentieren das bisher wenig bekannte dichterische Werk Kandinskys in einer eindrucksvollen deutsch- und russischsprachigen Lesung. Unterstützt werden sie dabei von der Jazzlegende Conny Bauer! Mit Auszügen aus „Der gelbe Klang“ – Improvisationen für Posaune, nach dem gleichnamigen Theaterstück Kandinskys – ist Bauer nicht nur Begleiter, sondern programmatischer Bestandteil eines außergewöhnlichen Lesekonzerts.

„Bauers Konzerte sind nicht wie andere Konzerte. […] Dieser Mann ist sein eigener Posaunenchor.“ (Ulrich Steinmetzger, neue musikzeitung)

CONNY BAUER (*1943 in Halle/Saale) begann als Jugendlicher zu musizieren. Nach autodidaktischen Anfängen als Sänger und Gitarrist, studierte er in Dresden Posaune. Dort entdeckte er den Jazz für sich. Nach dem Studium zog er nach Berlin und spielte in verschiedenen Bands, wie der „Modern Soul Band“, „Synopsis“ oder „FEZ“. 1974 gab er sein erstes Solo-Konzert und fasziniert seitdem seine Zuhörer mit immer neuen Klängen, die er durch meisterhafte Blastechniken erzeugt. Der US-amerikanische Musikjournalist John Corbett prägte den Begriff der „Conradismen“ und bezeichnete Bauers Musik als „eine der radikalsten originalen Stimmen in der improvisierten Musik.“
Für seine Musik wurde er bereits vielfach ausgezeichnet, 1986 mit dem Kunstpreis der DDR und 1994 mit dem Verdienstorden des Landes Berlin. 2004 erhielt Bauer insbesondere für sein Solo-Album „Hummelsummen“, das in der Kirche von Boswill / Schweiz aufgenommen wurde, den SWR-Jazzpreis. 2008 erlangte er einen Platz auf der Bestenliste des Preises der Deutschen Schallplattenkritik in der Kategorie „Grenzgänge“ für seine Solo-CD „Der gelbe Klang“.

ALEXANDER FILYUTA, geboren in Leningrad (UdSSR), studierte Deutsche und Russische Philologie in St. Petersburg und in Berlin. Er ist vor allem als Übersetzer und Kurator tätig. Als Lyriker schreibt er auf Russisch und auf Deutsch. In seiner übersetzerischen bzw. kuratorischen Tätigkeit widmet er sich überwiegend Werken von Autorinnen aus denehemaligen Staaten des Warschauer Paktes. Alexander Filyuta ist Mitbegründer des Poesie-Projektes Lyrik im ausland (2010), in dessen Mittelpunkt Lesungen Berliner und internationalen Autorinnen und Autoren im Veranstaltungsraum »ausland« in Prenzlauer Berg stehen.

ALEXANDER GRAEFF, Dr. phil., lebt und arbeitet als Autor, Herausgeber und Dozent für Ästhetik, Ethik und Pädagogik in Berlin. Promotion und zahlreiche Veröffntlichungen über Wassily Kandinsky. Ergebnisse seiner Schöpfungsprozesse sind gleichermaßen wissenschaftliche sowie belletristische Texte. Grundlage seiner philosophischen Arbeiten ist eine konstruktivistische Weltauffassung, Themen sind meist existenzielle Lebenserfahrungen. Seine belletristischen Texte (Prosa, Lyrik) sind surreal. Alexander Graeff wissenschaftliche Studien suchen die theoretische wie methodische Verbindung von Kunst, Literatur, Bildung und Philosophie.

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Die Reihe „In guter Nachbarschaft“ ist ein Projekt der Literarischen Gesellschaft Thüringen e. V. und wird unterstützt durch die Thüringer Staatskanzlei und die Kulturdirektion der Stadt Weimar.

Die künstlerische Projektleitung haben: Julia Hauck, Peter Neumann und Mario Osterland

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„In guter Nachbarschaft“ ist Teil der Initiative „Unabhängige Lesereihen“: http://lesereihen.org/

 

 

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