Auch in diesem Jahr findet wieder das bereits in Weimar etablierte Festival juLi im Juni statt. Am Sonntag, den 3. Juni dreht sich im Lichthauskino (Am Kirschberg 4) alles um das geschriebene Wort des literarischen Nachwuchses. Mario Osterland sprach mit Patrick Walter, einem der Organisator*innen, über die diesjährige Auflage des Festivals.

Lieber Patrick, was genau ist „JuLi im Juni“ und warum gibt es das?
„juLi im juni“ steht für junge Literatur im Juni. Seit 16 Jahren werden junge, aufstrebende Autoren nach Weimar eingeladen, um sich einem Publikum vorzustellen. Die Idee dabei ist, dass die Autoren die Möglichkeiten haben, aus einem Ihrer kürzlich veröffentlichen Werke vorzulesen und im Anschluss mit dem Publikum darüber zu diskutieren.
Wer organisiert das Festival?
Organisiert wird die literarische Plattform von Studierenden der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar mit dem gemeinnützigen Verein weim|art e.V. als Träger des Projekts.
Wie kommen ausgerechnet Studierende einer Musikhochschule dazu ein Literaturfestival zu organisieren?
Der Studiengang Kulturmanagement ist zwar an die HfM Weimar angegliedert, jedoch ist der Studiengang nicht alleine auf die Musikszene ausgerichtet. Die Studierenden des Studienganges haben viele unterschiedliche Hintergründe, daher ist die Zusammenarbeit auch so ein fruchtbares Ergebnis.
Inwiefern werden die Erfahrungen aus den vorherigen Jahren weitergegeben und darauf aufgebaut?
Im Vorfeld des Festivals gab es einen Austausch mit dem Team aus dem letzten Jahr. Jedes Jahr bildet sich ein neues Team aus Studierenden, die einen Tag voller Poesie gestalten. Dabei findet das Festival immer unter wechselnden Mottos statt, dieses Jahr unter dem Motto Sprachspiel.
Was ist in diesem Jahr anders bzw. was macht die diesjährige Ausgabe besonders?
Die 16. Ausgabe des Literaturfestivals lockt mit Außergewöhnlichem. Unter dem Thema „Sprachspiel“ wird am 3. Juni 2018 im Lichthauskino Weimar, dem ehemaligen Straßenbahndepot, einen ganzen Tag lang mit Sprache experimentiert. Ob beim Schreiben, Sprechen, Lesen oder Hören – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Denn neben fesselnden Lesungen der jungen Autor*innen Oliver Mörchel, Paula Fürstenberg, Gorch Maltzen, und Elias Vorpahl, bietet das diesjährige „Sprachlokal“ regionalen Sprachkünstler*innen jeder erdenklichen Richtung eine Bühne. Ob Poetry Slam oder Rap, veröffentlichtes Werk oder persönliche Premiere, jeder ist willkommen!
Doch nicht nur in spielerischen Wortkünsten findet sich das Motto wieder – im vielseitigen Rahmenprogramm bespielen auch einige Musiker die Bühne. Neben abwechslungsreichen musikalischen Einlagen, bieten mehrere Hörspiele einen ungewöhnlichen Ohrenschmaus. Und wer sein literarisches Bedürfnis dann noch auf eigene Faust stillen möchte, hat zum Beispiel bei unserem Literaturautomaten die Chance dazu.
Und wer noch nicht genug hat gönnt sich ein Bier in gemütlicher Atmosphäre und hat die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen, zu diskutieren oder einfach nur fantasievoll den Geräuschen der Künstler zu begegnen.
Brauchen Literaturfestivals eigentlich ein Motto?
Generell nicht. Jedoch bieten Mottos einen gemeinsamen Rahmen zur künstlerischen Gestaltung eines solchen Festivaltages.
Warum habt ihr euch für „Sprachspiel“ entschieden?
Literatur ist eine Gattung, in der Sprache ein spielerischen Element ist. Das Experimentieren mit Sprache ist der Ausgangspunkt des diesjährigen Festivals. Sprache wird hier nicht nur als Teil der Literatur gesehen, nein das Spiel mit der Sprache wird auch durch das vielseitige Rahmenprogramm sichtbar. Das Publikum hat die Möglichkeit, das Spiel mit der Sprache nicht nur in den Lesungen selbst zu erfahren, sondern auch durch Musik, der Hörspielecke und vielem mehr.
Im vergangenen Jahr schien das Festival durch mehrere Veranstaltungsorte enger mit der Stadt verwoben zu sein. In diesem Jahr findet alles an einem Ort statt, warum?
Wir möchten eine Oase für Literatur sein, in der das Publikum und die Autoren die Möglichkeit haben, sich untereinander austauschen, und daher entschieden wir uns, das Festival an einem Ort stattfinden zu lassen. Das Lichthauskino in Weimar ist fest in die Kulturszene in Weimar integriert und bietet eine entspannte Atmosphäre mit Garten und Café.
Worauf freust du dich am meisten an diesem Tag?
Ich freue mich am meisten darüber, unsere fruchtbare Arbeit einem Publikum zu präsentieren. Ich bin mega gespannt auf die Lesungen und auch auf die Konzerte, da ich selbst auch gerne Musik mache. Für mich ist auch ganz wichtig, dass sich das Publikum geborgen fühlt und dass es ein Tag voller Entspannung wird.
juLi im Juni – Das Festival für junge Literatur
am Sonntag, 3. Juni 2018
ab 11 Uhr im Lichthauskino Weimar (Am Kirschberg 4)
Eintritt: 10,-/ ermäßigt 8,-€ im VVK (Abendkasse: 12,-/10,-€)
Das Programm, Tickets, Informationen zu den Autor*innen und alles weitere gibt es unter: http://juli-im-juni.de/