IN GUTER NACHBARSCHAFT #36 mit Nasima Sophia Razizadeh, Sebastian van Vugt und Emily Berger

Die letzte Veranstaltung im Jahr 2023 von „In guter Nachbarschaft“ findet am 03.03.2023 um 20:15 Uhr im Jenaer Kunstverein statt.

Nasima Sophia Razizadeh stellt ihren Band Sprache und Meer vor. Dazu gibt es Musik von Sebastian van Vugt (Baldabiou). Außerdem lesen Emily Berger und Sarah Horn eigene Texte vor.

Nasima Sophia Razizadeh studierte und lehrt, stets und stets vorrangig um das Schirmen des Schreibens bemüht, Biologie. Nennenswerte Lebensorte sind oder waren Köln, Wien und Edinburgh. Ihre Texte wurden durch die Literaturhäuser Salzburg (H.C. Artmann-Stipendiatin 2023), Stuttgart und Wuppertal ausgezeichnet. Ihr Debüt Sprache und Meer ist diesen Herbst im Imprint Rohstoff des Verlags Matthes Seitz erschienen.

Sebastian van Vugt, „ACCEPTANCE OF SADNESS IS VICTORY OVER SADNESS“, schrieb der Künstler Bas Jan Ader in einem Telegram, kurz bevor er in den Weiten des Atlantiks verschwand. Die Musik heute Abend kommt von Sebastian van Vugt, auch bekannt durch seine Band Baldabiou. Im neuen Album „All the things“, erschienen beim Leipziger Label Viel Erfolg mit der Musik, nähert er sich Fragen des Abschiednehmens mit einer tiefen Entspannung, die zu keinem Moment an Konzentration verliert.

Emily Berger studiert Germanistik und Geschichte in Jena.
Es gab eine erste Veröffentlichung in der Nagelprobe 40. Emily Berger bekam einen Preis zugesprochen beim Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen in diesem Jahr.  Aktuell in Arbeit ist eine Audiocollage zu Motiven Franz Kafkas für Wortshift Osnabrück, die voraussichtlich im Frühjahr 2024 erscheinen wird. 

///

Die unabhängige Lesereihe IN GUTER NACHBARSCHAFT gehört zum festen Bestandteil der Thüringer Literaturszene. Sie vereint seit 2014 neue Lyrik und Prosa mit aktueller Musik. Über zahlreiche selbst organisierte Veranstaltungen hinaus wird die Lesereihe von Kulturveranstaltern im gesamten Freistaat als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle und unterhaltsame Literatur geschätzt.

IN GUTER NACHBARSCHAFT ist ein Projekt der Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.

Außerdem sind wir Teil der Initiative Unabhängige Lesereihen.

IN GUTER NACHBARSCHAFT #35 mit Ralph Tharayil, Marie Annett Moser, Paula Jänig und GOLDFUCHS

Wir möchten euch hiermit herzlich zur nächsten Verantstaltung einladen! Diese Ausgabe von „In Guter Nachbarschaft“ findet am Donnerstag, den 28.09.2023 um 19:00 Uhr in der ACC Galerie Weimar statt.

Zu Gast ist diesmal Ralph Tharayil, der sein Debüt Nimm die Alpen weg vorstellen wird. Musikalisch wird der Abend begleitet von GOLDFUCHS. Außerdem stellen im Rahmen unserer offenen Bühne Marie Annett Moser und Paula Jänig eigene Texte vor.

Ralph Tharayil wurde 1986 als Sohn indischer Migranten in der Schweiz geboren. Studium der Geschichte, Medien- und Literaturwissenschaft in Basel, währenddessen Arbeit als Journalist, Autor, Performer und Musiker, später als Texter in Hamburger Werbeagenturen. Er schreibt Prosa, Hörstücke und Lyrik, die in Anthologien und Zeitschriften erschien und mehrfach ausgezeichnet wurde, u.a. mit dem Preis für Prosa beim 25. open mike. Mit seinem Romanprojekt Nimm die Alpen weg wurde er zur Autor:innenwerkstatt des LCB eingeladen und erhielt das Alfred-Döblin-Stipendium. Ralph Tharayil lebt in Berlin.

Ralph Tharayil, Foto: Malte Seidel, Buchcover: edition AZUR

Marie Annett Moser, geb. 2002, ist voll beschäftigt mit Studieren und Leben, schreibt ziemlich viel an eigenen Texten, Fetzen und Büchern, nutzt ästhetische Motive für Fotos und sammelt nebenbei schrägschöne Wörter. Am liebsten spricht sie assonantisch. Sie ist bekennende Überempathin und findet, Rosa ist eine Lebenseinstellung. Ihre ersten beiden Bücher tragen die Titel „Liebes Ich, Liebes Du, Liebes Wir“ und „Weltfetzen“. Sie war Preisträgerin beim Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen 2023. Ihr aktuelles Projekt, eine moderne Prosa-Lyrik-Anthologie, trägt den Titel „dann hüll ich mich in dunkelheit“.

Paula Jänig

GOLDFUCHS (Jena). Eine Waldlichtung mit hohem Gras. Plötzlich: ein Fuchs. Der scheue Blick, die grazile Schönheit – die Begegnung ist kurz, doch sie entfaltet eine geheimnisvolle Intimität. Die Jenaer Künstlerin Goldfuchs bringt diese Intimität auf die Bühne. Im Zentrum ihrer Musik steht der Gesang, mal zart und zerbrechlich, mal kräftig und energisch. Begleitet wird sie von ihrer Bariton-Ukulele, die das Wesentliche von Goldfuchs Musik unterstreicht: die emotionale Wirkung ihrer Stimme. Hier singt jemand, der die Seelenlandschaft der Gefühle durchwandert, vermessen und in Liedern verdichtet hat. In ihrer Stimme erklingt zu Ton gewordene Sehnsucht, in der Melancholie jegliche Schwere verliert. Mit ihren poetischen Texten sucht sie nach Sinn im Alltäglichen, nach Bedeutung in der Vergänglichkeit, nach Hoffnung im Verlust und nach Weisheit in der Liebe. Stilistisch bewegt sich Goldfuchs zwischen Indie, Folk und Jazz, doch bricht sie mit deren Konventionen und vermag dadurch immer wieder zu überraschen. Füchse lieben ihre Freiheit.

///

WIR FREUEN UNS AUF EUCH! 🙂

///

Die unabhängige Lesereihe IN GUTER NACHBARSCHAFT gehört zum festen Bestandteil der Thüringer Literaturszene. Sie vereint seit 2014 neue Lyrik und Prosa mit aktueller Musik. Über zahlreiche selbst organisierte Veranstaltungen hinaus wird die Lesereihe von Kulturveranstaltern im gesamten Freistaat als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle und unterhaltsame Literatur geschätzt.

IN GUTER NACHBARSCHAFT ist ein Projekt der Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.

Außerdem sind wir Teil der Initiative Unabhängige Lesereihen.

IN GUTER NACHBARSCHAFT #34 mit Sam Zamrik, Lis Bußler, Jonah Martensen und Önder Kanat

Wir möchten euch hiermit herzlich zur ersten Verantstaltung in 2023 einladen! Diese Ausgabe von „In Guter Nachbarschaft“ findet am 30.03.2023 um 19:00 Uhr in der ACC Galerie Weimar statt.

Zu Gast ist diesmal Sam Zamrik, der seinen Lyrikband ICH BIN NICHT vorstellen wird. Musikalisch wird der Abend begleitet von Önder Kanat. Außerdem stellen im Rahmen unserer offenen Bühne Jonah Martensen und Lis Bußler eigene Texte vor.

Sam Zamrik, 1996 in Damaskus, Syrien geboren, ist queerer Lyriker, Übersetzer, und politischer Bildner. In Damaskus studierte er Englische Sprache und Literatur an der Universität Damaskus, wo er einen Dichterklub für englisch verfasste Lyrik namens The Poet’s Society mitgründete. Veröffentlicht wurden einzelne Texte von der WIR MACHEN DAS-Initiative Weiter Schreiben sowie in verschiedenen deutschen Zeitungen wie taz und Tagesspiegel. Zamrik organisierte mehrere Workshops zu den Themen Exil, Mehrsprachigkeit und Dichtung im Rahmen des Translationale Festivals für Literaturübersetzung und des Archivs der Flucht im Haus der Kulturen der Welt u.a.
Im Herbst 2022 erschien seine englisch-deutsche Lyriksammlung ICH BIN NICHT im Hanser Berlin Verlag. Zamrik wurde mit dem Wunderblock Award der Wunderblock Foundation ausgezeichnet. Er lebt und studiert in Berlin.

Jonah Martensen, geboren 2003, wuchs auf dem Land beim Steinhuder Meer in Niedersachsen auf. Nach dem Abitur zog er 2021 nach Weimar, um ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Kultur zu machen. Unverhofft und dennoch glücklich, fing er im Herbst letzten Jahres an, Freie Kunst an der Bauhaus-Universität zu studieren.

Lis(a) Bußler, 2001 in Starnberg geboren, wuchs in einer Kleinstadt in Oberbayern auf. Nach dem Abitur 2019 lebte und arbeitete Lis für ein Freiwilliges Ökologisches Halbjahr in der stillen Idylle Oberhavels, Brandenburg. Im Herbst 2020 begann Lis, Medienkultur an der Bauhaus-Universität Weimar zu studieren. Im Sommer beziehungsweise Herbst letzten Jahres entstand schreibhaus, die Initiative für kreatives Schreiben, die Lis mitgründete.

Musikalisch führt Önder Kanat durch den Abend. Er wurde 1989 geboren und wuchs als Teil der kurdischen Minderheit in der Stadt Mardin im Südosten der Türkei auf. Önder studierte in Warschau Psychologie und lebt und arbeitet nun als Musiker in Erfurt. Mit Tembur, Oud, Kopuz, Cümbüş, Gitarre, einfachen Schlaginstrumenten und Gesang spielt er sowohl traditionelle kurdische Musik wie auch eigene Lieder.

///

Die unabhängige Lesereihe IN GUTER NACHBARSCHAFT gehört zum festen Bestandteil der Thüringer Literaturszene. Sie vereint seit 2014 neue Lyrik und Prosa mit aktueller Musik. Über zahlreiche selbst organisierte Veranstaltungen hinaus wird die Lesereihe von Kulturveranstaltern im gesamten Freistaat als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle und unterhaltsame Literatur geschätzt.

IN GUTER NACHBARSCHAFT ist ein Projekt der Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.

Außerdem sind wir Teil der Initiative Unabhängige Lesereihen.

In guter Nachbarschaft #33 mit Marie-Alice Schultz und Oh No Noh

Wir freuen uns auf einen weiteren schönen Abend mit Lesung und Konzert am 03. November 2022 um 19:00 Uhr in der ACC Galerie in Weimar!

Zu Gast ist die Hamburger Autorin und Künstlerin Marie-Alice Schultz, die ihren zweiten Roman Der halbe Apfel vorstellt, eine spielerische und radikale Selbstbefragung von ungewöhnlichen Familienkonstellationen und modernen Lebensentwürfen – ein raffiniertes Werk über Identitäten und Autofiktion.              

Die Musik für den Abend steuert Oh No Noh bei. Das Projekt von Markus Rom aus Leipzig sucht nach Wohlklang in unkonventionellen musikalischen Settings, obsoleter Technik und alltäglichen Geräuschen. Soundtrack für das Ende eines Planeten, gespielt auf Maschinen, deren einziger Zweck eine unendliche Reparatur ist, so beschreibt die Presse diese Musik, und es stimmt: Oh No Noh’s Live-Setup, ein Arrangement aus elektrischer Gitarre, programmierbaren Robotern und einem Kassettendeck gleicht einem Klanglabor und klingt dennoch nach einem eingängigen Mix aus Indie, Ambient, Minimal Music und Electronica. 

Zudem stellen emma joerges und Konstantin Stawenow eigene Texte vor im Rahmen unserer Offenen Bühne. 

Marie-Alice Schultz, Foto: Henning Christiansen
Oh No Noh, Foto: Fabian Kammerer
Oh No Noh, Foto: Fabian Kammerer

///

Marie-Alice Schultz
, geboren 1980 in Hamburg, studierte Theaterwissenschaft und Germanistik in Berlin sowie Bildende Kunst in Wien. Seit 2010 arbeitet sie an der Schnittstelle zwischen Performance und Literatur. Sie war Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift „tau“. Mit der Tänzerin Gaëtane Douin forscht sie zu abrissbedrohten Bauwerken in Hamburg. Bisher erschienen ihre Romane Mikadowälder (Rowohlt, 2019) und Der halbe Apfel (FVA, 2022). Im Rahmen der Inszenierung „Neue ungehaltene Reden ungehaltener Frauen“ war ihr Textbeitrag „Faustdick. Rede an meine Hand“ im März 2022 am Berliner Ensemble zu sehen.

Oh No Noh Markus Rom ist Protagonist dieses Langzeit-Experiments und arbeitet seit 2019 mit diesem Alter Ego. Er releaste eine EP bei TELESKOP, spielte mehrere Konzerte und Festivals und arbeitete an diversen interdisziplinären Kollaborationen. 2021 erschien das debut Album „where one begins and the other stops“, eine Auseinandersetzung mit einem von Digitalismus und Algorithmen geprägten Zeitgeist und dem omnipräsenten Thema „Mensch und Maschine“.        

emma joerges (*2001, aufgewachsen in krefeld) studiert psychologie in jena, sie spricht pferdisch auf sprachniveau b1/b2 und mag marina abramović, erdbeeren, offene fragen, einhörner und kaffee. sie war preisträgerin des 35. treffen junger autor*innen in berlin, des jungen literaturforums hessen-thüringen 2021, sowie des eobanus hessus schreibwettbewerbs 2021 und des theo – berlin-brandenburgischer preis für junge literatur 2022.  

Konstantin Stawenow, *2003, Erfurt, ist Lyriker und Auszubildender an der Schnitzschule Empfertshausen. Er schreibt Texte für den CVJM Thüringen, Ausschreibungen, das Lyrikkollektiv PARTNERS IN POEM und sein Spiegelbild. Bisherige Veröffentlichungen u.a. in den Anthologien Umbrueche (Verlag Roloff) und #Antikriegslyrik (Trabanten Verlag) sowie in der ’apostrophe #3 und der 6. Ausgabe des absolutzine. 

///

Die unabhängige Lesereihe IN GUTER NACHBARSCHAFT gehört zum festen Bestandteil der Thüringer Literaturszene. Sie vereint seit 2014 neue Lyrik und Prosa mit aktueller Musik. Über zahlreiche selbst organisierte Veranstaltungen hinaus wird die Lesereihe von Kulturveranstaltern im gesamten Freistaat als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle und unterhaltsame Literatur geschätzt.

IN GUTER NACHBARSCHAFT ist ein Projekt der Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.

Außerdem sind wir Teil der Initiative Unabhängige Lesereihen.

IN GUTER NACHBARSCHAFT #32 mit Katrin Pitz, Lisa Goldschmidt, Mirjam Wittig und dem mondëna quartet

Wir freuen uns sehr, euch am Mittwoch, den 28. September in der ACC Galerie Weimar zu IN GUTER NACHBARSCHAFT #32 begrüßen zu dürfen! Zu Gast sind die Autorinnen Katrin Pitz, Lisa Goldschmidt und Mirjam Wittig, die ihre neuen Werke vorstellen werden.

Katrin Pitz veröffentlichte 2022 im Elif Verlag ihren Debüt-Lyrikband „auch solche tage waren immer schon da“.         
„wir wundern uns wund an einem wort“ — Von Worten zum Wundwundern und solchen, die man verliert oder vergeblich sucht — davon sprechen die Gedichte von Katrin Pitz. Es sind Gedichte, die wahrnehmen, was unter Oberflächen verborgen liegt und erst noch zu entdecken ist, Gedichte, denen das Selbstverständliche fremd ist, wird und bisweilen auch bleibt.      
– Beate Tröger über Katrin Pitz Lyrikband  
www.katrinpitz.de

Lisa Goldschmidt debütierte mit ihrem Gedichtband „Tage Fragmente“ 2019 im Verlag Lesezeichen e.V. für den sie 2020 das Lyrik-Landesstipendium Baden-Württembergs erhielt.
Es herrschen Heiterkeit, Komik und Witz, es wird metrisiert und rhythmisiert, was das Zeug hält, und die Leser*innen werden sich bei der Lektüre dabei ertappen, wie ihre inneren Stimmen tanzend mitsingen und mitsingend tanzen werden.          
– Alexandru Bulucz über Lisa Goldschmidts Debütband         
www.signaturen-magazin.de/lisa-goldschmidt–tage-fragmente.html

Mirjam Wittig veröffentlichte 2022 ihren Debütroman „An der Grasnarbe“ im Suhrkamp Verlag.     
In An der Grasnarbe treffen innere und äußere Landschaften aufeinander, die nicht nur durch die Klimakrise ins Wanken geraten. Mirjam Wittig erzählt davon mit großem Einfühlungsvermögen und starker atmosphärischer Kraft – als ob man die Berge und Täler vor sich sieht, die Schafsglocken hört, Trockenheit und Hitze auf der Haut spürt. Ein aufregendes Debüt.
www.suhrkamp.de/buch/mirjam-wittig-an-der-grasnarbe-t-9783518430620

Portrait mondëna quartet, Foto: Michael Mortlock

Das mondëna quartet wird den Abend musikalisch begleiten. Seit 2019 vereint das Leipziger quartet Gegensätze zu einem neuen Ganzen. Die vier Künstlerinnen, Shir-Ran Yinon (Violine, Komposition & Arrangements), Sofia Beno (Violine), Marie Schutrak (Viola) und Julia Panzer (Violoncello) zeigen sich vielseitig und wandelbar zwischen diversen Genres in Eigenkompositionen und ausgefallenen Arrangements. Die Musikerinnen genossen allesamt ein klassisches Studium und spielten in diversen Orchestern, darunter das MDR-Sinfonieorchester, die Musikalische Komödie Leipzig und das Stegreif.Orchester. Darüber hinaus bewegen sie sich in anderen musikalischen Bereichen – jede von ihnen tourte mit verschiedenen Bands, wie zum Beispiel Die Prinzen, Wincent Weiss, 2Cellos und New Model Army. Nun haben sich die vier Künstlerinnen zum mondëna quartet zusammengeschlossen und kreieren eigene Konzertprogramme mit Einflüssen aus Neoklassik, Folk, Rock und Pop. 
www.mondenaquartet.com

///

Mittwoch, 28. September 2022, 19 Uhr, ACC Galerie

Eintritt: 5 Euro | ermäßigt: 3 Euro | Tafelpass: 1 Euro

///

Katrin Pitz, geboren 1989 in Marburg, lebt in Darmstadt. Studium des Maschinenbaus an der TU Darmstadt und anschließend verschiedene Tätigkeiten als Ingenieurin. Schreibt Lyrik und Prosa und übersetzt aus dem Spanischen. 2015 Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses. 2019 Finalistin des 27. open mike. 2021 Leonce-und-Lena-Preisträgerin. Ihr Debüt „auch solche tage waren immer schon da“ ist 2022 im Elif Verlag erschienen.

Lisa Goldschmidt, 1993 in Freiburg im Breisgau geboren, studierte Freie Kunst (Malerei) in Karlsruhe und Psychologie in Frankfurt am Main. 2019 erschien ihr Debüt Gedichtband Tage Fragmente, für den sie 2020 eines der Literatur-Landesstipendien Baden-Württembergs erhielt. Seit 2020 ist sie Teilnehmerin der Darmstädter Textwerkstatt. Sie lebt und arbeitet als Psychologin/Psychotherapeutin in Ausbildung und Lyrikerin in Offenbach.

Mirjam Wittig hat studiert und in Hildesheim als Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift BELLA.triste und Teil der Künstlerischen Leitung des PROSANOVA-Festivals 2020 gearbeitet. Schreibt überwiegend Prosatexte, auch Lyrik und Essay, die bisher hin und wieder in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht (zuletzt JENNY, Glitter, Lichtungen) wurden. 2021 war sie Stipendiatin des LitLabs Göttingen für Literaturvermittlung. Im Frühjahr 2022 erschien ihr Debüt An der Grasnarbe im Suhrkamp Verlag.

///

Die unabhängige Lesereihe IN GUTER NACHBARSCHAFT gehört zum festen Bestandteil der Thüringer Literaturszene. Sie vereint seit 2014 neue Lyrik und Prosa mit aktueller Musik. Über zahlreiche selbst organisierte Veranstaltungen hinaus wird die Lesereihe von Kulturveranstaltern im gesamten Freistaat als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle und unterhaltsame Literatur geschätzt.

IN GUTER NACHBARSCHAFT ist ein Projekt der Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen. Außerdem sind wir Teil der Initiative Unabhängige Lesereihen.

IN GUTER NACHBARSCHAFT #31 mit Felix Krakau und dem Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen

Auch in diesem Jahr möchten wir euch gerne eine Reihe von Preisträger:innen des Literaturwettbewerbs Junges Literaturforum Hessen-Thüringen in unserer Lesereihe vorstellen. Die Lesung findet am Sonntag, den 11. September um 14 Uhr in der Galerie des Jenaer Kunstvereins im Stadtspeicher statt.       

Zu Gast sind Alice Auciello, Anna-Katharina Kürschner, Tina Neumann und Nina Glaser, die ihre literarischen Texte vorstellen werden mit denen sie jeweils erste Preise beim diesjährigen Jungen Literaturforum gewannen.  

Zudem wird der vielfach ausgezeichnete Autor Felix Krakau – der unter anderem bereits 2010 und 2015 Preisträger beim Jungen Literaturforum war – mit uns über seine zahlreichen Projekte fürs Theater und seine literarische Arbeit sprechen sowie aus seinen Werken lesen.

Portrait Felix Krakau, Foto: David Eberhard

Felix Krakau erfindet eine Sprache, die sich kein bisschen artifiziell verquälen muss, sondern mit Leichtigkeit über das eigene Verlorensein im prekären Großstadtalltag und zugleich über die Utopie des Aufbrechens erzählt. Voller Witz und Musik lässt er den Versuch sinnlich werden, sich selbst zu erfinden, Gegenwelten zu erfinden, Orientierung zu bekommen, auf Sprachwogen zu surfen, um dem prosaischen Erdboden zu entkommen, immerhin für ein paar Momente.
– DIE ZEIT   

Krakau verleiht der Mittellosigkeit ihre leuchtenden Gnadenmomente.         
–  Süddeutsche Zeitung
         
Wir würden uns freuen euch am Sonntagnachmittag im Kunstverein Jena begrüßen zu dürfen.

Sonntag, 11. September, 14:00 Uhr 
Galerie des Jenaer Kunstvereins im Stadtspeicher, Markt 16, 07743 Jena


///

Felix Krakau, geboren 1990 in Hamburg, aufgewachsen in Detmold, wohnt in Düsseldorf. Arbeitet als freier Regisseur und Autor an der Schnittstelle von Überschreibung und Recherche, Realität und Fiktion, Quatsch und bitterem Ernst. Studium Kunst- und Medientheorie an der Zürcher Hochschule der Künste, Theaterregie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main sowie als Gast Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Assistenzen und Hospitanzen am Schauspiel Frankfurt, der Schaubühne Berlin, bei den Salzburger Festspielen und von 2016 – 2018 am Düsseldorfer Schauspielhaus, u.a. bei David Marton, Simon Solberg, Matthias Hartmann, Tilmann Köhler, Bernadette Sonnenbichler. Postgraduiertenstudium an der Kunsthochschule für Medien Köln. Lehraufträge und Jurytätigkeiten für die Studienstiftung des Deutschen Volkes, die Hochschule für Bildende Künste Dresden und die Hochschule für Musik und Theater Leipzig (Studio Düsseldorf).      

Alice Auciello, 1999 in Konstanz am Bodensee geboren, studiert Medien- und Kommunikationswissenschaft in Ilmenau. Ihre Semesterferien verbringt sie am Set von Deutschlands erster Musicalserie. Neben dem Studium schreibt sie für das Erfurter Kulturmagazin „Ungleich“ vor allem über Kunst, Konsum und Feminismus. Außerdem arbeitet sie an ihrem ersten Roman und diversen Kurzgeschichten, von denen einige online veröffentlicht sind. Aktuell verbringt sie ein Auslandssemester in Bukarest.         

Anna-Katharina Kürschner, geboren 1996, lebte in Darmstadt, Leipzig, Kinshasa, Frankfurt, Paris und jetzt in Hildesheim. Gerade versucht sie, ein Staatsexamen als Deutsch- und Musiklehrerin mit ihrer Berner-Sennenhündin und dem Studium am Literaturinstitut Hildesheim unter einen Hut zu bekommen. Mit ihren Texten nimmt sie seit 2012 mit großem Erfolg an verschiedenen Wettbewerben teil, unter anderem gewann sie zuletzt die Teilnahme an der Romanwerkstatt des Münchner Literaturhauses „Die große Tour 2020/21“.  

Tina Neumann, 2002 geboren und in Meuselwitz aufgewachsen, studiert seit 2021 Psychologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. 2020 und 2021 erhielt sie beim Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen den 1. Preis.

Nina Glaser, 1999 in Nürnberg geboren, studiert Internationale Beziehungen und Geschichtswissenschaften an der Universität Erfurt. Sie ist Autorin beim Ungleich-Magazin Erfurt, für das sie regelmäßig Artikel und Reportagen schreibt. Für den Schreibwettbewerb des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen hat sie sich erstmals an die Lyrik herangewagt.       

///

Die unabhängige Lesereihe IN GUTER NACHBARSCHAFT ist fester Bestandteil der Thüringer Literaturszene. Sie vereint seit 2014 neue Lyrik und Prosa. Über zahlreiche selbst organisierte Veranstaltungen hinaus wird die Lesereihe von Kulturveranstaltern im gesamten Freistaat als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle und unterhaltsame Literatur geschätzt.

IN GUTER NACHBARSCHAFT ist ein Projekt der Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und das Junge Literaturforum Hessen-Thüringen. Außerdem sind wir Teil der Initiative Unabhängige Lesereihen.

IN GUTER NACHBARSCHAFT #30 mit Yannic Han Biao Federer und Kira Hummen

Am 22. Juni findet die nächste Veranstaltung von IN GUTER NACHBARSCHAFT in der ACC Galerie Weimar statt.

Zu Gast ist der Autor Yannic Han Biao Federer, der seinen zweiten Roman Tao vorstellt. Darin erzählt er von einer Spurensuche entlang biographischer Brüche und historischer Verwerfungen, in der deutschen Provinz wie im zerrissenen Hongkong von heute. Der Roman stellt die Frage, wie gemeinsame Erinnerung erzählt werden kann, wem sie gehört – und was sie verspricht.

Dass Tobi eigentlich Tao heißt, wissen die wenigsten. Nur Miriam nennt ihn, wenn sie zu zweit sind, bei seinem chinesischen Namen. Als sie ihn verlässt, reist Tao mit dem Auto quer durch Europa, um der Trauer über die Trennung zu entkommen. Doch die Erinnerung an die gemeinsamen Jahre verfolgt ihn, und auch der Tod des Vaters lässt ihn nicht los: Vor Jahren verschwand der in Hongkong – auf der Suche nach dem Geburtsort des eigenen Vaters. Nun ist es Tao, der sich auf die Spuren seiner Vorfahren begibt und zu schreiben beginnt, um die eigene Geschichte zu ordnen und die seiner Familie, die von China über Indonesien bis nach Deutschland reicht.


Kira Hummen steht für weibliche Stärke, die Melancholie des Alltags inspiriert sie. Stimme und Gitarre sind ihr Instrument, ihre Texte sind ihr Antrieb. Herausragend sind vor allem ihre leidenschaftlichen Vocals – der Mut zum laut und auch mal leise sein. Kira Hummens Debüt-Album GROWING PAINS (2020) ist ein Manifest der Weiblichkeit; erzählt von Liebe, von Schmerz, vom Wachsen. Die in Düsseldorf lebende Singer-Songwriterin schloss sich die vergangenen Jahre in ihrem Bed Room Studio ein, um ihr neues Album selbst zu produzieren. Benannt nach ihrem Song MY BODY IS THE ONLY PLACE, gibt es weiblicher Ermächtigung einen eigenen Sound. Die Künstlerin bewegt sich durch die verschiedenen Stationen weiblicher Ermächtigung, entdeckt neue stimmliche Facetten und integriert die rumpelnde Drum Machine CR78 in einen einzigartigen Sound. Ihr neues Album MY BODY IS THE ONLY PLACE wird 2022 erscheinen.

Zudem stellen die Thüringer Nachwuchsautor:innen Sina Sophia Wiese, Lennart Strauß und Jonas Böddicker eigene Texte vor im Rahmen unserer Offenen Bühne.

///

Mittwoch, 22. Juni 2022, 19 Uhr, ACC Galerie

Eintritt: 5 Euro | ermäßigt: 3 Euro | Tafelpass: 1 Euro

///

///

Yannic Han Biao Federer lebt und arbeitet als freier Autor in Köln. Er schreibt Romane und Erzählungen, Essays und Rezensionen, u.a. für Deutschlandfunk, WDR und SWR. Sein Debütroman Und alles wie aus Pappmaché erschien 2019 im Suhrkamp Verlag, ebenda folgte im März 2022 sein zweiter Roman Tao. Er ist Mitglied im Jungen Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste.

Kira Hummen wurde 2021 als Beste Newcomerin von popNRW nominiert und ist Preisträgerin der Lalla:Labor Künstlerinnenförderung. Ihr neues Album MY BODY IS THE ONLY PLACE ist 2022 erschienen.

Sina Sophia Wiese studiert Psychologie und Neurowissenschaften an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dazu besucht sie Kurse in der Literaturwissenschaft und nahm 2021 am Seminar kreatives Schreiben von Prof. Dr. Dirk von Petersdorff teil. Ihre Kurzgeschichte Notnagel wurde in diesem Jahr mit dem 2. Preis des Literaturforums Hessen-Thüringen ausgezeichnet. 

Lennart Strauß, geboren 1997, Kindheit auf der schwäbischen Alb, auch in der Schule viel geschrieben, damals meistens noch Raptexte, Studium in Freiburg, Augsburg und Erfurt, inzwischen schreibe ich mehr Lyrik und kurze narrative Texte und schon sind wir in der Gegenwart angekommen.

Jonas Böddicker, 1997 in Geseke geboren, lebt in Erfurt. Studiert Medienkultur an der Bauhaus-Universität Weimar (BU) und ist seit 2019 Redakteur bei der studentischen Initiative eject – Zeitschrift für Medienkultur. Er ist zudem Mitbegründer der studentischen Initiative für kreatives Schreiben an der BU und war Pressepraktikant bei der Klassik Stiftung Weimar.

///

Die unabhängige Lesereihe IN GUTER NACHBARSCHAFT gehört zum festen Bestandteil der Thüringer Literaturszene. Sie vereint seit 2014 neue Lyrik und Prosa mit aktueller Musik. Über zahlreiche selbst organisierte Veranstaltungen hinaus wird die Lesereihe von Kulturveranstaltern im gesamten Freistaat als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle und unterhaltsame Literatur geschätzt.

IN GUTER NACHBARSCHAFT ist ein Projekt der Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und das Junge Literaturforum Hessen-Thüringen.

Außerdem sind wir Teil der Initiative Unabhängige Lesereihen.

FÄLLT AUS —— IN GUTER NACHBARSCHAFT #29 mit Caren Jeß und Oh No Noh

FÄLLT AUS: Die Veranstaltung kann wegen Krankheit leider nicht stattfinden.

Am 18. Juni findet die nächste Veranstaltung von IN GUTER NACHBARSCHAFT in der ACC Galerie Weimar statt.

Zu Gast ist die Autorin Caren Jeß, die ihr neues Theaterstück Die Katze Eleonore vorstellt. Eine Autorin mit »ausgeprägtem Sinn für Komik, der sich überall entzünden kann – an einer rhetorischen Figur, einer Lautmalerei, Spiegelungen von Text und Bild oder einfach der x-ten Wiederholung der gleichen Situation.« (Eva Behrendt über Caren Jeß in theater heute 03/20)

Die Katze Eleonore
Eleonore ist eine Frau. Bis sie eines Tages merkt, dass sie eigentlich eine Katze ist. Weil sie finanziell unabhängig und alleinstehend ist, steht ihrer Umwandlung eigentlich nichts im Weg. Sie lässt sich einen Katzenfellanzug nähen, entmenschlicht sukzessive ihr Ess-, Schlaf- und Sozialverhalten. In Kopfgesprächen mit Dr. Wildbruch, einem Therapeuten, auf den ihr katzenhaftes Verhalten eine große Faszination ausübt, zeigt sich deutlich, dass auch Eleonores Denken zunehmend dem einer Katze gleicht. Ihre Distanzierung von menschlichen Wahrnehmungsformen, die es mit denen einer Katze bei Weitem nicht aufnehmen können, ist so nachvollziehbar beschrieben, dass die Transformation ihres Lebens weitaus mehr als nachvollziehbar klingt. Man könnte sogar sagen, verlockend.
Gleichzeitig bewegt Eleonore sich im Spannungsfeld der Unmöglichkeit, als Mensch tatsächlich eine Katze sein zu können. Die Biologie ist bei aller Anpassung nicht zu überlisten. Trotzdem passt sie sich so weit wie möglich an. Schlussendlich besteht ihr Leben nurmehr aus der Jagd nach Mäusen im Garten und Schlaf, die Reduktion auf Trieb und Instinkt. Wie sich die Sinne dabei erweitern und Gesellschaft absolut nebensächlich wird, davon erzählt der Monolog Eleonores mit einer Sprache, die in ihrer filigran poetischen Genauigkeit dem Wesen einer Katze sehr nah kommt – bei aller Ambivalenz. Denn der Rückzug des Menschen in die absolute Privatheit stellt auch die drängende Frage nach der Verantwortung, die wir im Einzelnen als Teil einer funktionierenden Gesellschaft tragen müssen.

Die Musik für den Abend steuert Oh No Noh bei. Das Projekt von Markus Rom aus Leipzig sucht nach Wohlklang in unkonventionellen musikalischen Settings, obsoleter Technik und alltäglichen Geräuschen. Soundtrack für das Ende eines Planeten, gespielt auf Maschinen, deren einziger Zweck eine unendliche Reparatur ist, so beschreibt die Presse diese Musik, und es stimmt: Oh No Noh’s Live-Setup, ein Arrangement aus elektrischer Gitarre, programmierbaren Robotern und einem Kassettendeck gleicht einem Klanglabor und klingt dennoch nach einem eingängigen Mix aus Indie, Ambient, Minimal Music und Electronica.

Zudem stellt der Thüringer Nachwuchsautor Konstantin Stawenow eigene Texte im Rahmen unserer Offenen Bühne vor.

Samstag, 18. Juni 2022, 19 Uhr, ACC Galerie

Eintritt: 5 Euro | ermäßigt: 3 Euro | Tafelpass: 1 Euro

///

Caren Jeß, Foto: Micha Steinwachs

///

Caren Jeß, * 1985 in Eckernförde, studierte Deutsche Philologie und Neuere deutsche Literatur in Freiburg und Berlin, lebt in Dresden. Für ihre Theaterstücke und literarischen Arbeiten wurde sie vielfach ausgezeichnet. Sie ist unter anderem Nachwuchsdramatikerin des Jahres in der Kritiker-Umfrage des Jahrbuchs von Theater heute 2020, Gewinnerin des Stückepreises im Rahmen des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises 2020 mit Der Popper und Gewinnerin des taz-Publikumspreises 2018 in der Kategorie Lyrik im Rahmen des open mike Wettbewerbs für junge Literatur.

Konstantin Stawenow (*2003, Erfurt) ist Lyriker und Auszubildender an der Schnitzschule Empfertshausen. Er schreibt Texte für den CVJM Thüringen, Ausschreibungen, das Lyrikkollektiv PARTNERS IN POEM und sein Spiegelbild. Bisherige Veröffentlichungen u.a. in den Anthologien Umbrueche (Verlag Roloff) und #Antikriegslyrik (Trabanten Verlag) sowie in der ’apostrophe #3 und der 6. Ausgabe des absolutzine.

///

Die unabhängige Lesereihe IN GUTER NACHBARSCHAFT gehört zum festen Bestandteil der Thüringer Literaturszene. Sie vereint seit 2014 neue Lyrik und Prosa mit aktueller Musik. Über zahlreiche selbst organisierte Veranstaltungen hinaus wird die Lesereihe von Kulturveranstaltern im gesamten Freistaat als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle und unterhaltsame Literatur geschätzt.

IN GUTER NACHBARSCHAFT ist ein Projekt der Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und das Junge Literaturforum Hessen-Thüringen.

Außerdem sind wir Teil der Initiative Unabhängige Lesereihen.

Lisa Memmeler im Interview

IN GUTER NACHBARSCHAFT #28 fand am 28. Oktober in der ACC-Galerie Weimar erstmals wieder live & in Präsenz statt. Mit dabei war Lisa Memmeler – wir haben mit ihr über ihre Gedichte und die Teilnahme am open mike gesprochen.

Lisa Memmeler (c) Henrike Ribbe
Lisa Memmeler, Foto: Henrike Ribbe

Du warst dieses Jahr als Finalistin beim 29. open mike und hast dort Gedichte gelesen. Der open mike ist ja ein sehr wichtiger Wettbewerb für junge Schriftsteller*innen – wie hast du die Tage in Berlin erlebt, was waren deine Erfahrungen?

Da ich ansonsten wenig mit ‚dem Literaturbetrieb‘ in Kontakt bin, waren die Tage in Berlin für mich sehr aufregend. Sich auszutauschen und von Menschen umgeben zu sein, die alle auf ihre eigene Weise literarisch aktiv sind, lässt diese eigentümliche Welt des Schreibens – die manchmal ja auch eine sehr einsame sein kann – sehr real werden, gibt ihr einen Ort. Ich habe das Gefühl, dass gerade der Lyrik so ein Ort vielleicht fehlt, vielleicht macht dieses Fehlen sie auch ein wenig aus… aber es war in jedem Fall für mich sehr besonders, ein Sprechen über Lyrik und ein lyrisches Sprechen in diesem Kontext als sich-raum-schaffend zu erleben.

In deinen Gedichten werden vermeintlich natürliche Bilder (z.B. des Meeres oder des Himmels) gebrochen durch menschengemachte Umwelt, etwa in dem Versuch, neben dem rauschen der hochspannungsleitung kommender, rennender züge die Stimmen der Frösche zu hören. Ist das etwas, was du bewusst verfolgst?

Dass Natur und wofür sie einsteht nicht ungebrochen erfahren werden können, ist eher etwas, das meinem Schreiben auf eine Art immer wieder neu widerfährt. Der Bruch stellt sich mehr ein, als dass ich ihn bewusst plane – auch wenn er wohl unvermeidlich ist. Was mich dabei aber besonders interessiert, ist, wie lange Motive und bestimmte Sprachformen sich durchhalten lassen und wo sie ein anderes Sprechen fordern, fordern aufgegeben, abgewandelt, entrückt oder betrauert zu werden.

Deine Gedichte erzeugen immer wieder Momente der Spannung, kurz bevor sich etwas Bahn bricht – so schreibst du von hochspannungsleitungen, von häuten glühenden anthrazits und gedehnten häuten der Frösche, von Menschen, die sich zwischen glattem Gestein aufsprengen und der Zeit, die wild ausschlägt. Würdest du dem zustimmen? Was fasziniert dich daran?

Ja, schon. Ich glaube, das passiert, wenn die Tragfähigkeit eines bestimmten Sprechens auf der Probe steht. Es entsteht eine bestimmte Spannung, die das Sprechen dynamisiert, forttreibt und umlenkt. Auch die Bilder in den Gedichten und ihre Bewegungen formen sich mir oft entlang dieser experimentellen Achsen. Die Sprache oder auch ihr Rhythmus gewinnt in ihrer Spannung eine Art Eigenleben, nur ganz kurz, um dann unmittelbar die Frage nach einem nächsten Ansetzen und Weitersprechen zu stellen. Das, was sich dann vielleicht Bahn bricht, muss sich zu der eigenen evozierten Dynamik ins Verhältnis setzen; und dieses Antworten auf abgebrochene Tendenzen des eigenen Sprechens reizt mich sehr, weil man nie genau weiß, wohin es führt – weil es öffnet und auffordert.

Wann hast du begonnen, Lyrik zu schreiben? Und in welchen Momenten entstehen deine Gedichte?

Begonnen, Lyrik zu schreiben, habe ich früh. Auch das Lesen von Gedichten und Theaterstücken in der Schule hat bei mir oft ein Einschwingen auf deren Rhythmen provoziert. Das hat mir häufig so lange keine Ruhe gelassen, bis ich einen eigenen Versuch, lyrisch darauf zu antworten, unternommen habe. In Teilen ist das auch heute noch so. Abgesehen davon sind es keine spezifischen Momente, in denen die meisten Gedichte entstehen. Manches brütet lange und zäh, manches drängt sich mit einem Mal auf und fordert sich ein. Zur Überarbeitung einzelner Texte nehme ich mir auch mal explizit Zeit, aber die meisten ersten Impulse machen sich in zeitlichen Zwischenräumen laut.

Wie geht es für dich nach dem open mike nun weiter? Arbeitest du bereits an einem neuen Projekt?

Den Schwung des open mike und die Anregung der Tage in Berlin versuche ich in mein Arbeiten aufzunehmen. Dass auch nach dem Wettbewerb über mehrere Jahre die Teilnahme an Lyrik-Workshops möglich ist, kommt mir dabei sehr entgegen. Manchmal reicht ja eine solche Gelegenheit, die ermöglicht, sich perspektivisch über die eigenen Projekte auszutauschen, um sich in seinen eigenen Vorhaben ernst zu nehmen und nicht davon abzulassen. Zurzeit schreibe ich an einigen neuen Gedichten. Dabei beschäftigen mich vor allem Anredeformen im Gedichteten weiterhin, aber ich habe das Gefühl, dass in den neueren Gedichten das >Du< besonders prekär wird, sich waghalsig probiert: als bis zu seinen Grenzen herauszuforderndes und dort (vielleicht) zu schützendes.

Vielen Dank für das Interview!

///

Lisa Memmeler, 1993 in Düsseldorf geboren, lebt in Jena. Hat Philosophie in Marburg, Jena, Mailand und Rom studiert. War Praktikantin am Max-Planck-Institut für Empirische Ästhetik in Frankfurt a.M. und im Marburger Kunstverein. Derzeit schließt sie ihr Studium der Psychologie in Marburg ab. 2021 ist sie Finalistin des open mike Wettbewerbs in Berlin in der Kategorie Lyrik.

IN GUTER NACHBARSCHAFT #28 mit Sophia Fritz, u.a.

Am 28. Oktober ist die Lesereihe IN GUTER NACHBARSCHAFT zu Gast in der ACC Galerie in Weimar.

Diesmal mit Sophia Fritz, die aus ihrem Debütroman „Steine schmeißen“ (Kanon Verlag) liest.

Am letzten Tag des Jahres wollen Anna und ihre Freunde das alte Jahr loswerden. Niemand hat mehr gute Vorsätze, aber alle haben ein schlechtes Gewissen. Im Fernseher brennt der Netflix-Kamin, die Herzen schmelzen wie Blei. Sophia Fritz hat einen Roman über bittere Lust und neue Berührungen geschrieben (Kanon Verlag, 9/2021). Die 24-jährige Studentin schreibt eigentlich Drehbücher, ist Autorin für «Die Zeit», arbeitete als Sterbebegleiterin im Hospiz und sammelte manch andere Lebenserfahrung aus erster Hand. Ihr Debüt-Roman ist entgegen dem, was der Titel vermuten lässt, jedoch kein politisches Plädoyer, sondern beschreibt laut und humorvoll das Ringen einer Generation zwischen Rebellion und Achtsamkeit. Der Roman handelt von dem Versuch einer Gruppe junger Erwachsener ihren Schuldgefühlen am Silvesterabend einen Schlussstrich zu setzen.

Außerdem mit dabei sind Franziska Bergholtz, diesjährige Preisträgerin beim Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen, und Lisa Memmeler, diesjährige Finalistin beim open mike Wettbewerb für junge Literatur.

Musikalisch begleitet wird der Abend vom Bassisten Marcel Siegel.

Donnerstag, 28. Oktober 2021, 20 Uhr, ACC Galerie

Eintritt: 5 Euro | ermäßigt: 3 Euro | Tafelpass: 1 Euro

Bitte beachtet, dass für die Veranstaltung die 3G-Regeln gelten und die Besucher:innenanzahl beschränkt ist.

///

Sophia Fritz, geboren 1997 in Tübingen, studierte an der Filmhochschule in München,
Abteilung Drehbuch. Sie ist Stipendiatin der Friedrich-Ebert Stiftung. Ihr Roman „Steine schmeißen“ erschien im September 2021 im Kanon-Verlag. Von September bis November 2021 hospitiert sie in der Feuilleton Redaktion der FAZ.

Lisa Memmeler, 1993 in Düsseldorf geboren, lebt in Jena. Hat Philosophie in Marburg, Jena, Mailand und Rom studiert. War Praktikantin am Max-Planck-Institut für Empirische Ästhetik in Frankfurt a.M. und im Marburger Kunstverein. Derzeit schließt sie ihr Studium der Psychologie in Marburg ab. 2021 ist sie Finalistin des open mike Wettbewerbs in Berlin in der Kategorie Lyrik. 

Franziska Bergholtz, geboren 1997 in München, studiert Literaturwissenschaften in Erfurt. 2019 erschien ihr Lyrikdebüt „Kolumbianischer Winter“ im Topalian und Milani Verlag. Sie war Teilnehmerin der Textwerkstatt Poesie und Praxis 2019 in Jena. Zudem 1. Preisträgerin beim Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen 2021.

Marcel Siegel ist 1986 in Potsdam geboren und zur Schule gegangen.  2008  Musikstudium im Fach Jazz-Kontrabass mit Nebenfach E-Bass in Weimar, welches er 2014 mit Diplom abschloss. Derzeit ist er freischaffend in Berlin und Thüringen in unterschiedlichen zumeist kleinen Besetzungen oder als Solist tätig.

///

Die unabhängige Lesereihe IN GUTER NACHBARSCHAFT gehört zum festen Bestandteil der Thüringer Literaturszene. Sie vereint seit 2014 neue Lyrik und Prosa mit aktueller Musik. Über zahlreiche selbst organisierte Veranstaltungen hinaus wird die Lesereihe von Kulturveranstaltern im gesamten Freistaat als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle und unterhaltsame Literatur geschätzt.

IN GUTER NACHBARSCHAFT ist ein Projekt der Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und das Junge Literaturforum Hessen-Thüringen.

Außerdem sind wir Teil der Initiative Unabhängige Lesereihen.