IN GUTER NACHBARSCHAFT #26 Rudi Nuss, u.a.

Am Dienstag wird die neue Ausgabe von IN GUTER NACHBARSCHAFT auf Radio Weimar als Podcast ausgestrahlt und ist im Anschluss auf der Mediathek der Literarischen Gesellschaft Thüringen und auf Youtube nachzuhören. Zu Gast ist diesmal Rudi Nuss, der aus seiner Erzählung “Nebenan, die Weite oder: Die jämmerliche Fähigkeit des Kapitals, Leere zu reproduzieren” liest und sich mit uns unter anderem über Science Fiction, das Schreiben, und die Verflechtungen von Literatur und Internet unterhielt. 

“Wir schauten in das blaustichige Fernsehbild und in den Pixeln des Bildschirms sah ich für eine Sekunde eine merkwürdige Interferenz, ein aufflackerndes Bild einer anderen Gesellschaft, einer ganz anderen Welt mit acht Monden, deren Gezeitenkräfte dafür sorgen, dass alle Dinge jener Welt um etwa 45 Grad angewinkelt sind: Häuser, Menschen, Bäume. Sie sind alle schief. Und ihre Schiefe ist alles, was sie kennen. In ihr wirkt die Welt trauriger. Aber es hat auch etwas Beruhigendes, nicht ordentlich orthogonal zum Boden, sondern wie im Fallen fixiert zur Welt zu stehen. Ich glaube, ich hatte an diesem Tag etwas gesehen, das ich nicht hätte sehen dürfen, und das ich jetzt immer bei mir trage in entlegenen Winkeln meines Hirns.” [Rudi Nuss – Nebenan, die Weite oder: Die jämmerliche Fähigkeit des Kapitals, Leere zu reproduzieren]

Außerdem mit dabei sind Elena Zieser mit einem Ausschnitt aus ihrem Hörspiel Helena und Beau Baum mit Gedichten und Kurzprosa. Musikalisch begleitet wird die Sendung vom Singer- Songwriter Robert Wenzl. 

Premiere:
Dienstag, 20. April 2021 – 22:00 Uhr
https://www.radiolotte.de

Mediathek der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.:
https://studio-literatur.podigee.io

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Rudi Nuss (*1994) lebt in Berlin, ist als Redakteur für Die Epilog – Magazin zur Gegenwartskultur tätig und engagiert sich beim wortbau e.V. zur Förderung junger Autor*innen. Preisträger beim 24. open mike, nominiert beim Wortmeldungen Förderpreis 2019. Für seinen Roman »Die Realität kommt« erhielt er 2020 das Berliner Senatsstipendium.

Elena Zieser, geboren 1989 in Nürnberg, Audiokünstlerin, lebt und arbeitet in Berlin. Seit ihrem Studium der Medienkunst an der Bauhaus-Universität Weimar, mit Schwerpunkt am Lehrstuhl für Experimentelles Radio, arbeitet sie als selbstständige Künstlerin im Bereich Hörspiel und Klangkunst. In ihren Arbeiten mischen sich häufig Originaltonaufnahmen aus Interviews oder dokumentarischem Material mit geschriebenen und fiktionalisierten Texten und bilden somit neue Kontexten und Geschichten. Sie begreift Sprache und Klang als kompositorische Elemente, die in ihrer Gesamtheit die Atmosphäre ihrer Arbeiten darstellt. Sie ist immer auf der Suche nach neuen Formen der Rezeption von Klang, vor allem im öffentlichen Raum und im Theater, aber auch im Museumsraum sowie im Off-Space. Die Beziehung zwischen Menschen und besonders ihre nicht-sichtbare Kommunikation, bilden oft den Mittelpunkt ihrer Arbeiten. Neben der Tätigkeit als Hörspiel-Regisseurin, schreibt und produziert sie Hörspiele und Klanginstallationen und leitet Workshops und Seminare zum Thema Sounddesign, Produktion und Audioschnitt. Ihre Hörspiele wurden u.a. in Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgestrahlt.

Beau Baum, geboren 1999 in Gotha, verbringt seine Zeit mit Studieren in Hildesheim (Medien, Theater und Literatur) und damit, diverse Arten von Kunst machen. Veröffentlicht wurde er schon – unter anderem Namen – beispielsweise in der Anthologie des Treffen junger AutorInnen 2018 oder im konkursbuch Tod 2020. Momentan studiert er – trotz Pandemie – in Paris und konzentriert sich auf den eher filmischen Teil seines Studiums. Er hofft, in Zukunft noch ein paar mehr Dinge zu erleben oder zu veröffentlichen, die sich in solchen biografischen Angaben erwähnen lassen. Seine Themen, sowohl akademisch, als auch literarisch, als auch gelebt, kreisen gerade um die Komplexe Identität, Dokumentieren, Videospiel und Queerness.

Robert Wenzl wurde 1990 in einer ostdeutschen Kleinstadt geboren und kam – nach einer Ausbildung zum Industriemechaniker, Work and Travel und Abitur auf dem zweiten Bildungsweg – über Umwege als Singer-/Songwriter zum Schreiben. Nach mehreren Veröffentlichungen in der Erfurter Zeitschrift HANT war er 2016 Preisträger des Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen. Dazu veröffentlichte er in den letzten Jahren mehrere EPs. 2017/18 komponierte er Lieder für das Jugendtheaterstück #esistkompliziert am Jungen Staatstheater Karlsruhe. 2018 war er in der Kategorie Lyrik Finalist beim open mike, der Text wurde von der von Leif Randt und Jakob Nolte betriebenen Website telegmedia.net veröffentlicht. 2019 komponierte er, wieder in Karlsruhe, Lieder für das Jugendtheaterstück Nina und Paul. Ebenfalls 2019 veröffentlichte er mit seiner Band Innung für Rockmusik seine erste Rock-Platte. Momentan studiert er Humangeographie an der Humboldt-Universität zu Berlin.  Seit 2020 betreibt Robert Wenzl den Blog und Podcast Wo ist der Bus?, in dem es um die DDR, das Aufwachsen in der Nachwendezeit sowie aktuelle Tendenzen in Ostdeutschland geht.

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Die unabhängige Lesereihe IN GUTER NACHBARSCHAFT gehört zum festen Bestandteil der Thüringer Literaturszene. Sie vereint seit 2014 neue Lyrik und Prosa mit aktueller Musik. Über zahlreiche selbst organisierte Veranstaltungen hinaus wird die Lesereihe von Kulturveranstaltern im gesamten Freistaat als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle und unterhaltsame Literatur geschätzt.

IN GUTER NACHBARSCHAFT ist ein Projekt der Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen und das Junge Literaturforum Hessen-Thüringen.

Außerdem sind wir Teil der Initiative Unabhängige Lesereihen.

17. November: IN GUTER NACHBARSCHAFT #24 mit Caren Jeß, u.a.

Am 17. November wird eine neue Ausgabe IN GUTER NACHBARSCHAFT als Podcast ausgestrahlt auf Radio LOTTE Weimar, danach verfügbar über die Mediathek der Literarischen Gesellschaft Thüringen.

Zu Gast ist die Dramatikerin Caren Jeß (Dresden), die ihr neues, bislang noch nicht aufgeführtes Stück Eleos vorstellen wird.

Eleos ist eine Partitur aus Wut. Mit poetischer Genauigkeit und filigranem Rhythmus komponiert Caren Jeß aus 36 Miniaturen eine beklemmend schöne Kakophonie der Dunkelheit. Ihre Empörungen erzählen von Frust und Zurückweisung, Niedergeschlagenheit, Angst, Gewalt und Hass. Sie erzählen von ahnungsloser Wut und vorsätzlicher, von Demütigung, Beleidigung und immer wieder von dem Schmerz, der aller Wut zugrunde liegt. Caren Jeß verwandelt dieses abgründige Gefühl in eine verstörend schöne Symphonie aus Sprache, Klang und Form. Unentrinnbar komisch und tragisch zugleich.“

Caren Jeß ist diesjährige Nachwuchsdramatikerin der Kritiker-Umfrage von Theater heute und Gewinnerin des Stückepreises des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises 2020.

Außerdem begrüßen wir mit einem Audio-Beitrag ioha (Weimar) und mit Gedichten die Autorin Tina Neumann (Meuselwitz). Die Sendung wird musikalisch begleitet vom Erfurter Rapper Zweipunkteins (Erfurt, Berlin).

Erstausstrahlung:
Dienstag, 17. November 2020 – 22:00 Uhr
https://www.radiolotte.de/

Mediathek der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.:
https://studio-literatur.podigee.io/

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Caren Jeß, * 1985 in Eckernförde, studierte Deutsche Philologie und Neuere deutsche Literatur in Freiburg und Berlin, lebt in Dresden. Für ihre Theaterstücke und literarischen Arbeiten wurde sie vielfach ausgezeichnet. Sie ist unter anderem Nachwuchsdramatikerin des Jahres in der Kritiker-Umfrage des Jahrbuchs von Theater heute 2020, Gewinnerin des Stückepreises im Rahmen des Else-Lasker-Schüler-Dramatikerpreises 2020 mit Der Popper und Gewinnerin des taz-Publikumspreises 2018 in der Kategorie Lyrik im Rahmen des open mike Wettbewerbs für junge Literatur.

Zweipunkteins, ursprünglich aus dem Main-Kinzig-Kreis in Hessen, rappt seit 2016 in Erfurt, lebt in Erfurt und Berlin. Veröffentlichung mehrerer EPs, die im eigenen Tonstudio in der Saline34 in Erfurt entstanden sind. Jahrelange Organisation der ILL Verses Cypher in der Ilvers Musikbar (Erfurt).

ioha gestaltet unter verschiedenen Aliassen künstlerische Texte, (Bewegt-)Bild, Ton und Installationen. Eigentlich als Master of Fine Arts Medienkunst- und Gestaltung Studierende an der Bauhaus Universität Weimar, gerade für ein halbes Jahr am freien Radio Helsinki in Graz. Besonderes Interesse widmete sie in ihren letzten Arbeiten der Verwebung psycho- und sozialpolitischer Fragen, Subkultur und (Land-)Arbeiter*innenkultur.

Tina Neumann, * 2002, lebt in Meuselwitz, Preisträgerin beim Thüringer Buchlöwen in jeder Altersklasse, 2015 Erster Platz beim Club der jungen Schreiber, 2016 Preis in der Kategorie Text beim Europäischen Wettbewerb, 2020 Erster Preis beim Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen.

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Die unabhängige Lesereihe IN GUTER NACHBARSCHAFT gehört zum festen Bestandteil der Thüringer Literaturszene. Sie vereint seit 2014 neue Lyrik und Prosa mit aktueller Musik. Über zahlreiche selbst organisierte Veranstaltungen hinaus wird die Lesereihe von Kulturveranstaltern im gesamten Freistaat als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle und unterhaltsame Literatur geschätzt.

IN GUTER NACHBARSCHAFT ist ein Projekt der Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.

Außerdem sind wir Teil der Initiative Unabhängige Lesereihen.

18.08. Radio LOTTE Weimar – IN GUTER NACHBARSCHAFT #23 – mit Helene Bukowski, Sophie Thon, u.a.

Am 18.08. kehrt IN GUTER NACHBARSCHAFT zurück und feiert Premiere als Podcast, der erstmalig ausgestrahlt wird im Radio LOTTE Weimar, danach verfügbar über die Mediathek der Literarischen Gesellschaft Thüringen.

Zu Gast ist die die Schriftstellerin Helene Bukowski, die aus ihrem Debütroman Milchzähne lesen wird.  Der Roman handelt von einer Mutter-Tochter-Beziehung in einer zerstörten Welt, der Suche nach Zuflucht in einer abgeschotteten Überlebensgemeinschaft, die alle Brücken zu sich gesprengt hat. Helene Bukowski erzählt von Vertrautem und Fremden, von dem Wunsch dazuzugehören und der Angst vor Unbekanntem und den Bedrohungen eines unkontrollierbaren Klimas, schwebt dabei „zwischen Postapokalypse und Robinsonade“ (Spiegel Online).

Außerdem begrüßen wir die Hörspielautorin Vivien Schütz (Berlin, Weimar), Preisträgerin des Nachwuchshörspielpreises der ARD und die Autorin Lea Weiß (Jena), diesjährige Preisträgerin des Jungen Literaturforums Hessen-Thüringen.

Die Sendung wird musikalisch begleitet von der Singer-Songwriterin Sofie Thon (Ilmenau).

 

 

 

 

 

Erstausstrahlung:
Dienstag, 18. August 2020 – 22:00 Uhr
https://www.radiolotte.de/

Mediathek der Literarischen Gesellschaft Thüringen e.V.:
https://studio-literatur.podigee.io/

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Helene Bukowski, *1993, studiert zurzeit Literarisches Schreiben, Kulturjournalismus und Lektorieren an der Universität Hildesheim. Sie war Ko-Autorin des Dokumentarfilms „Zehn Wochen Sommer“, der 2015 den Grimme-Sonderpreis Kultur erhalten hat, und Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift „Bella triste“. 2016 war sie zur Autorenwerkstatt Prosa des Literarische Colloquiums Berlin eingeladen und erhielt außerdem den Förderpreis der Wupperthaler Literaturbiennale. Ihre Texte wurden in zahlreichen Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht. Ihr erster Roman „Milchzähne“ erschien 2019 bei Blumenbar.

Sofie Thon spielte seit 2017 bereits auf über 100 Bühnen in ganz Mitteldeutschland, so u.a. auf der GeyserHaus Parkbühne (Leipzig) als Supportact der US-amerikanischen Band „Iron & Wine“ und auf dem Kunstfest Weimar als Höhepunkt der Konzertreihe im Künstlergarten 2019. Ihre zweite Single wurde vom Produzenten und Gitarristen Ertuğrul Güney in den Studios von „Blue Kite Audio“ in Istanbul aufgenommen. Der Song „Hours & Miles“ erscheint in den kommenden Monaten erstmals als unabhängige Veröffentlichung.

Vivien Schütz, *1990, hat Journalistik an der TU Dortmund und Radiokunst an der Bauhaus-Universität Weimar studiert. Sie produziert Reportagen, Features, Kurzhörspiele und Podcast-Geschichten und war Åke Blomström Awardee der EBU 2019. Aktuell arbeitet sie an einem Radio-Feature über jüdisch-orthodoxe Frauen in Brooklyn, die das Gebot der Kopfbedeckung hinterfragen und neu denken.

Lea Weiß, *1997, studiert in Jena Soziologie und Politikwissenschaft. Seit 2020 ist sie Mitorganisatorin der Thüringer Lesereihe „In guter Nachbarschaft“ und war 2018 Preisträgerin bei postpoetry.NRW und dem 33. Treffen junger Autor*innen. Sie veröffentlichte Texte in den jeweiligen Begleitanthologien und im Narr #28. Im Jahr 2020 wurde sie bereits zum zweiten Mal vom Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen ausgezeichnet.

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Die unabhängige Lesereihe IN GUTER NACHBARSCHAFT gehört zum festen Bestandteil der Thüringer Literaturszene. Sie vereint seit 2014 neue Lyrik und Prosa mit aktueller Musik. Über zahlreiche selbst organisierte Veranstaltungen hinaus wird die Lesereihe von Kulturveranstaltern im gesamten Freistaat als zuverlässiger Partner für anspruchsvolle und unterhaltsame Literatur geschätzt.

IN GUTER NACHBARSCHAFT ist ein Projekt der Literarische Gesellschaft Thüringen e.V. und wird gefördert durch die Kulturstiftung des Freistaats Thüringen.

Außerdem sind wir Teil der Initiative Unabhängige Lesereihen.