Bücherschau: Hier ist es schön

Vergangenen Sommer war Annika Scheffel bei uns in Jena zu Gast. In Schillers Gartenhaus las sie aus dem damals noch unveröffentlichten Manuskript Hier ist es schön. Das Buch ist jetzt bei Suhrkamp erschienen und verbindet gekonnt den Gesellschaftsroman mit Science-Fiction-Elemente, die persönlichen Dramen des modernen Menschen mit den globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.

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Der Verlag über das Buch:

An einem Tag im August beschließt Irma, die Erde zu verlassen, ihren Eltern und Freunden für immer den Rücken zu kehren und eine Heldin zu werden. Gemeinsam mit dem rätselhaften Sam wird sie in einer spektakulären Fernsehshow dafür ausgewählt, einen neuen Planeten zu besiedeln. Doch dann entscheidet sich Sam plötzlich anders. Er, der abgeschirmt von der Welt aufwuchs, ergreift die Flucht. Er will endlich Antworten auf die Fragen nach seiner Herkunft, nach seiner Geschichte. Und so begeben sich Sam und Irma auf eine Reise – nicht ins All, sondern durch abgestorbene Wälder, lebensfeindliche Städte, entlang leerer Straßen. Sie entdecken eine kaputte Welt von surrealer Schönheit, verfolgt – oder doch gelenkt? – von Mächten, die Puppenspielern gleich im Hintergrund die Fäden ziehen.
Hier ist es schön ist ein so phantastischer wie gegenwärtiger Roman über den Größenwahn der Menschen, die Ausbeutung der Natur, die totale Überwachung, den Zynismus von Reality-Shows – vor allem aber ist es ein Roman über das Wünschen und das Träumen, ein zärtliches Porträt zweier junger Menschen und ihres Kampfes um Freiheit und Selbstbestimmung.

Annika Scheffel – Hier ist es schön. Roman, geb. 389 Seiten, Suhrkamp: Berlin, 2018. 22,-€, ISBN 978-3-518-42794-1 Link zum Buch.

 

 

Bücherschau im Frühjahr 2018 – Teil 3

Anlässlich unserer Summer Edition im Juli 2016 las Anja Kampmann aus ihrem Gedichtband Proben von Stein und Licht, erschienen im Hanser Verlag. Allerdings kündigte sich damals bereits ein Debut-Roman an, der nun unter dem Titel Wie hoch die Wasser steigen im gleichen Verlag erschienen und für den diesjährigen Preis der Leipziger Buchmesse nominiert ist. Wir freuen uns riesig für Anja Kampmann und drücken ihr für die Preisverleihung die Daumen!

Der Verlag über das Buch:

Wenzel Groszak, Ölbohrarbeiter auf einer Plattform mitten im Meer, verliert in einer stürmischen Nacht seinen einzigen Freund. Nach dessen Tod reist Wenzel nach Ungarn, bringt dessen Sachen zur Familie. Und jetzt? Soll er zurück auf eine Plattform? Vor der westafrikanischen Küste wird er seine Arbeitskleider wegwerfen, wird über Malta und Italien aufbrechen nach Norden, in ein erloschenes Ruhrgebiet, seine frühere Heimat. Und je näher er seiner großen Liebe Milena kommt, desto offener scheint ihm, ob er noch zurückfinden kann. Anja Kampmanns überraschender Roman erzählt in dichter, poetischer Sprache von der Rückkehr aus der Fremde, vom Versuch, aus einer bodenlosen Arbeitswelt zurückzufinden ins eigene Leben.

Anja Kampmann liest mehrmals aus Wie hoch die Wasser steigen im Rahmen der Leipziger Buchmesse und ist anschließend auf Lesereise in Deutschland und der Schweiz. Alle Termine hier.